Leben mit intensiver erzieherischer Betreuung (LIEB)

Vermehrt gibt es Anfragen für Kinder und Jugendliche in Schloss Hamborn, die eine sogenannte Doppeldiagnose haben. Dies sind vor allem Kinder, die eine seelische Behinderung haben sowie ein ausgeprägtes psychiatrisches Krankheitsbild. Bei diesen Kindern droht eine Entwicklung hin zu einer gestörten Persönlichkeit, die ohne äußere Hilfen nicht in der Lage ist, innerhalb der Gesellschaft selbstständig zu leben.

Die Ausprägungen sind sehr mannigfaltig. Diese Kinder haben allerdings gemeinsam, dass sie nur in kleinsten sozialen Gruppierungen oder Einzelbetreuungen zurechtkommen können. Sie können sich nicht auf bestehende Gruppenstrukturen einlassen und wirken im Sozialen zerstörerisch.

Die spezifischen Verhaltensoriginalitäten erfordern Betreuer mit großer Erfahrung, sozialpsychiatrischer Kompetenz und Herz. Beziehungen aufzubauen und Alltag mit anderen Menschen zu leben, sind die Ziele, die es in LIEB zu erreichen gilt, damit sich diese Kinder oder Jugendlichen in eine Regelgruppe integrieren können.

LIEB in Verbindung mit der Orientierungsgruppe (Kooperationsprojekt mit der Förderschule) setzt bei den individuellen Ressourcen der Kinder an und fördert diese, um schrittweise Strukturen und Potenziale aufbauen zu können. Da diese Kinder meist auch eine Verweigerungshaltung in der Schule entwickelt haben, ist die enge konzeptionelle Verflechtung mit der Schule notwendig, wie sie die Orientierungsgruppe bietet. Die Orientierungsgruppe besteht seit dem Schuljahr 2006/07 und wird hier durch den Bereich LIEB im Außerschulischen ergänzt.

LIEB: In diesem Stufenkonzept haben die Pädagogen die Möglichkeit, geeignete therapeutische und heilpädagogische Interventionen zum Einsatz zu bringen, die in der Diagnosephase eingeleitet und durch Fachkräfte durchgeführt werden. Integriert ist eine heim- und fachärztliche Begleitung.

Einzelbetreuung im Team

Nach der Eingangsdiagnose werden für das einzelne Kind oder den Jugendlichen Hilfen zusammengestellt, die ressourcenorientiert einen Stabilisierungs- und Entwicklungsprozess in Gang bringen. So erreichte Veränderungen können in der Kleingruppe dann in den Alltagsprozess münden.

Kleingruppe im Team

In der Kleingruppe erfolgt eine Identifikation mit den erreichten Schritten, sodass eigene Veränderungen der Kinder für diese erfahrbar werden und neue Potentiale entstehen können. Sollte diese Alltagserprobung von der Einzelbetreuung hin zur Gruppenfähigkeit bei den Kindern gleichzeitig möglich sein, können sich die zuerst einzelbetreuten Kinder oder Jugendlichen auch zur Kleingruppe weiterentwickeln.

Eingliederung

Ziel ist es, dass sich das Kind in die familienorientierte Regelgruppe integrieren kann. Um hierbei den Einstieg zu erleichtern, werden die Kinder auf diesem Weg kontinuierlich, aus dem Intensivbereich heraus, begleitet.

Diese Betreuungen sind mit hoher Flexibilität, angemessen an die individuelle Situation der Kinder und Jugendlichen, angelegt, wobei es immer wichtig ist, dass die Kinder wissen und erleben, an welchem Punkt sie gerade stehen.

Der methodengeleitete Veränderungsprozess soll Fähigkeiten heben, die vorher nur erahnt werden konnten oder verschüttet waren. Ein besonderes Mittel bietet hierbei die Kunst bzw. Kunsttherapie, die durch ihre Bildsprache wie auch das Theaterspiel, durch die künstlerische Inszenierung unterschiedlichster Rollenmuster die Kinderseele reifen lassen und dem Kind ermöglichen, neue Fähigkeiten zu entdecken und zu entwickeln.

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